20 Entscheidungshilfen für ein leichteres Loslassen
Auf dieser Seite habe ich wertvolle und hilfreiche Fragen und Aussagen zusammengestellt, die dich beim Loslassen und Aussortieren unterstützen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass manche Entscheidungen schwerfallen – und das ist völlig in Ordnung.
Obwohl ich seit vielen Jahren bewusst aussortiere, fühlt es sich immer wieder ungewohnt an.
Was zählt, ist das Gefühl danach: die Erleichterung, eine bewusste Entscheidung getroffen und umgesetzt zu haben. Um Schritt für Schritt mehr Raum und Zeit für das Wesentliche zu haben.
Viel Freude beim Loslassen und Aussortieren!

Stell dir die Entscheidungshilfen wie Kärtchen eines Memory-Spiels vor – nur dass sie nicht verdeckt liegen, sondern offen auf dem Tisch. Anstelle doppelter Kärtchen findest du auf der anderen Seite eine große Menge an Gegenständen.
Deine Aufgabe ist es, für jeden Gegenstand, bei dem dir das Aussortieren schwerfällt, die passende Entscheidungshilfe – also das richtige Kärtchen – zu finden.
Wie beim Memory kann es sein, dass du zuerst ein anderes Kärtchen aufdeckst, bevor du das passende findest. Das bedeutet: Es gibt oft mehrere Entscheidungshilfen, die auf einen Gegenstand zutreffen. Wähle diejenige, die für dich am besten passt.
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Falls du lieber nur liest, ist das natürlich auch völlig in Ordnung – du verpasst dabei keine wichtigen Inhalte.
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Fragen und Aussagen
1
Wieviel Prozent?
im Audio ab Minute 5:10
Überlege dir, wieviel Prozent du in dem jeweiligen Bereich aussortieren möchtest. Entscheide spontan.
Orientiere dich immer wieder an dieser Zahl und frage dich bei jeder Entscheidung, inwieweit sie dich dieser Zahl näher bringt.

- Ich möchte meine Anzahl an T-Shirts um 40% reduzieren. Ich weiß zwar noch nicht welche T-Shirts ich aussortiere und wie schnell ich die Entscheidung treffen kann, trotzdem ist das mein Ziel.
- Ich will mindestens 50% der Papierunterlagen aussortieren. Ich weiß, dass einiges weg kann, was ich leicht aussortieren kann. Bei anderen Unterlagen muss ich nochmal genau schauen und dann eine Entscheidung treffen.
Du musst das Ziel nicht an einem Tag erreichen.
Bleibe solange dran, bis du zufrieden bist und in einem Bereich nur noch die Menge an Dingen hast, die du möchtest.
2
Im Zweifel behalten!
im Audio ab Minute 6:53
Wenn du nicht sicher bist, ob du etwas aussortieren möchtest oder nicht, gilt: Im Zweifel behalten.
Allerdings bedeutet das auch, dass du dafür einen passenden Platz finden darfst. So, als wäre es ein klares Ja. Einen 'Vielleicht-Haufen' gibt es nicht.

Einen 'Vielleicht-Haufen' gibt es nur für einen kurzen Moment. Nämlich so lange, wie du in einem Bereich aussortierst.
Nicht jede Entscheidung kann unmittelbar getroffen werden. Für Entscheidungen, die etwas schwerer sind kannst du vorübergehend einen 'noch entscheiden-Haufen bzw. -Stapel' machen.
3
Wie ist das Gefühl?
im Audio ab Minute 8:42
Achte darauf, was dein Gefühl sagt. Bestimmt weißt du, dass du etwas aussortieren möchtest.
Nur: Dein Verstand sucht nach einer Begründung, warum du dieses oder jenes lieber behalten solltest. Höre auf dein (ehrliches) Gefühl.

- Ich brauche die grüne Handtasche eigentlich nicht mehr. Aber irgendwie ist sie auch schön. Nur werde ich sie nicht mehr verwenden. Aber ich habe sie damals im Urlaub gekauft. Ganz ehrlich: Zu mir passt sie nicht.
Überlege, wie es sich anfühlt, wenn der entsprechende Gegenstand verloren gehen oder beschädigt werden würde.
Wie fühlt es sich an? Wäre dies eine Erleichterung, weil du keine Entscheidung treffen musst oder wärst du traurig, wenn der Gegenstand nicht mehr da wäre?
4
Ja, ich will wirklich!
im Audio ab Minute 10:10
Wenn du bei jeder Entscheidung unsicher bist, stell dir zuerst die wichtigste Frage: Möchte ich überhaupt aussortieren oder geht es mir nur um das Ordnung und Aussortieren ist kein Thema.

- Nein, ich will nicht aussortieren: Ich möchte meine Bücher wirklich behalten und nur neu ordnen. Bücher sind mir wichtiger, als Platz für Deko.
- Ja, ich will wirklich: Ich mag meine Bücher und mir fällt es echt schwer, ein Teil davon wegzugeben. Ich mache es trotzdem, weil ich das Bücherregal nicht vergrößern möchte.
Im Grunde geht es nur um eine einzige Entscheidung.
Nämlich, ob du Aussortieren möchtest oder nicht. Wenn ja, geht es dann nur noch um das 'wie' und 'was'. Aber nicht mehr um das 'ob'.
5
Was ist dein Warum?
im Audio ab Minute 12:18
Überlege, warum du aussortieren möchtest. Wofür lohnt es sich wirklich? Was verändert sich – unabhängig von der Ordnung?
Was wird in deinem Alltag schöner oder einfacher? Wofür hast du dann mehr Zeit oder Platz?

- Ich möchte aus dem bisherigen Abstellraum einen Arbeitszimmer und Hobbyzimmer machen.
- Ich möchte mehr Zeit für meine Hobbys haben und nicht mehr so viel Zeit mit Ordnung schaffen und halten verbringen.
Dein Warum kann sich auf alles oder nur auf einen bestimmten Bereich beziehen.
Habe beim Aussortieren dein Warum immer vor Augen. Insbesondere wenn dir eine Entscheidung schwer fällt.
6
Impuls von innen!
im Audio ab Minute 13:38
Viele Aufgaben erledigen wir, weil ein Anstoß von außen kommt – weil wir müssen.
Beim Aussortieren kommt der Anstoß jedoch von innen, von dir. Du 'darfst' selbst entscheiden und handeln - ganz ohne äußeren Druck.

- Ich würde lieber etwas anderes machen als Ordnung schaffen. Auch wenn es in dem Sinn keine negativen Konsequenzen hat, wenn ich meine Papierunterlagen nicht ablege, mache ich das jetzt. Weil ich es so will. Weil es für mich den Vorteil hat, dass ich bei Bedarf schneller drauf zugreifen kann.
Es gibt viele Regeln, an die du dich halten musst - beispielsweise Verkehrsregeln oder Vorgaben zu steuerlichen Themen.
Bei der Ordnung kannst du deine eigenen Regeln festlegen. Weil es deine eigene, ganz persönliche Ordnung ist.
7
Falsche Entscheidung?
im Audio ab Minute 15:12
Beim Aussortieren triffst du viele Entscheidungen. Denk daran: Es gibt keine falschen Entscheidungen!
Jede Entscheidung war in dem Moment richtig - auch wenn du sie später vielleicht anders treffen würdest. Du musst dir danach keine Vorwürfe machen.

- Schon wieder eine falsche Entscheidung: Ich hätte die rote Tischdecke heute verwenden können, wenn ich sie nicht letzte Woche aussortiert hätte. Stimmt das wirklich? Dass ich das rote Tonpapier als Fotohintergrund verwendet habe, war mindestens genauso gut.
Überlege, ob du das zuvor aussortierte Teil wirklich genau so genutzt hättest.
Oder ob du das nur im ersten Moment denkst und am Ende doch etwas anderes besser gepasst hat. Oder du es zwar nachkaufst, aber in einer viel besseren Variante.
8
Es ist ein Prozess!
im Audio ab Minute 16:48
Die Dinge sind nicht über Nacht in dein Zuhause gekommen – also müssen sie auch nicht über Nacht gehen.
Wichtig ist, regelmäßig dranzubleiben: immer wieder aussortieren, ganz selbstverständlich im Alltag.

- Ich kann nicht alle Spielsachen auf einmal weggeben. Deshalb starte ich mit den Spielen, die ich leicht weggeben kann. Die anderen behalte ich erst einmal noch und schaue sie später durch, um nochmal eine weitere Entscheidung zu treffen.
Für jedes einzelne Teil muss eine Entscheidung getroffen werden. Und: Diese Entscheidung muss umgesetzt werden. Erst dann ist die Entscheidung abgeschlossen.
Leider lösen sich aussortiere Dinge nicht in Luft auf. Aussortieren braucht Zeit.
9
Was ist die Alternative?
im Audio ab Minute 17:57
Du möchtest etwas aussortieren, bist aber unsicher, ob du es noch brauchst? Überlege: Gibt es eine Alternative? Was kannst du stattdessen verwenden?
Sei kreativ – oft gibt es mehr Möglichkeiten, als du denkst!

- Ich habe kein weihnachtliches Geschenkpapier und verwende stattdessen ein neutrales Geschenkpapier und dekoriere es bei Bedarf weihnachtlich.
- Ich habe nicht (mehr) genug Geschirr für eine große Party. Ich verwende Einweggeschirr, leihe mir Geschirr von einer Person aus oder sage, dass jeder sein Geschirr selbst mitbringen soll. Oder es gibt Essen, bei dem kein Geschirr gebraucht wird.
Eine Alternative muss nicht immer die schlechtere Variante sein. Alles hat Vor- und Nachteile.
Vielleicht ist die Alternative sogar viel besser oder praktischer als das "Original".
10
Aussortieren mit Abstand!
im Audio ab Minute 19:42
Mit etwas Abstand fällt das Aussortieren oft leichter. Wenn du jetzt noch unsicher bist, warte ab und schau dir den Bereich später erneut an.
Jedes erneute Durchschauen hilft dir, Stück für Stück weiter auszusortieren.

- Ich schaue Urlaubsbilder erst nach einem halben Jahr genauer durch, um die Bilder zu löschen, zu denen ich doch keinen Bezug habe.
- Ich hebe erst einmal alle Glückwunschkarten und Weihnachtskarten auf und entscheide ein paar Monate oder Jahre später, welche mir wichtig sind und ich dauerhaft aufheben möchte.
Bei jedem erneuten Durchschauen kann immer weiter aussortiert werden.
So kommst du immer dem näher, was dir wirklich wichtig ist.
11
Ist es ein Geschenk?
im Audio ab Minute 21:20
Wäre das Aussortieren leichter, wenn es kein Geschenk wäre?
Würde die Person wirklich wollen, dass du etwas behältst, das dir nicht (mehr) gefällt? Nur weil es ein Geschenk war?

- Ich habe ein Kissen, welches mir nicht (mehr) gefällt und ich es deshalb nicht mehr nutzen werde. Zum nur in den Schrank legen ist es eigentlich zu groß. Aber ich kann es nicht aussortieren, weil es ein Geschenk war. Doch kann ich. Wäre es kein Geschenk, könnte ich es leichter aussortieren.
Wie denkst du über die Geschenke, die du anderen gemacht hast?
Möchtest du, dass die Geschenke aufgehoben werden, auch wenn sie der beschenkten Person nicht (mehr) gefallen und sie eher belasten?
12
Fokus richtig setzen!
im Audio ab Minute 22:50
Mache das Aussortieren zu deiner Priorität und bleibe dran – auch wenn es manchmal schwerfällt.
Jeder kleine Schritt bringt dich weiter. Je öfter du dich mit deinen Dingen auseinandersetzt, desto leichter wird es, bewusste Entscheidungen zu treffen.

- Ich habe gerade eine T-Shirt angezogen und gemerkt, dass es mir nicht (mehr) gefällt. Der Ausschnitt passt überhaupt nicht zu mir. Ich lege es direkt an die Stelle "zum Sozialkaufhaus" und bringe es zeitnah dorthin.
- Ich habe beim Spülmaschine ausräumen eine schöne Tasse beschädigt. Statt sie wieder in den Schrank zu stellen und zu wissen, dass ich sie sowieso nicht mehr verwende, entscheide ich mich - auch wenn es mir echt schwer fällt - die Tasse zu entsorgen.
Konzentriere dich zuerst nur auf das Aussortieren. Vermische es nicht mir Zuordnen und Einräumen. Das macht Ordnung schaffen unnötig kompliziert.
13
Ist das nicht zu Schade?
im Audio ab Minute 24:40
Es geht nicht darum, ob ein Gegenstand noch gut ist – sondern darum, ob er für dich noch gut ist.
Passt der Gegenstand noch zu deinem Alltag, deinen Bedürfnissen oder deinem Stil?

- Ich finde, das alte Geschirr noch gut und es ist viel zu Schade zum wegwerfen. Eigentlich kann man es noch verwenden. Nur ich brauche es eben nicht mehr. Trotzdem würde ich es lieber in den Keller stellen.
- Ich finde, die Hose ist eigentlich noch gut und kann noch angezogen werden. Sie ist jedenfalls zu Schade um sie wegzugeben. Obwohl: Anziehen werde ich sie ganz sicher nicht mehr.
Manches scheint für das Aussortieren viel zu schade. Immerhin hat es Geld gekostet und wenn es im Müll landet, kann es der Umwelt schaden.
Beides hat bereits beim Eingang stattgefunden!
14
Lieber jetzt als später!
im Audio ab Minute 25:50
Je früher du einen Alltagsgegenstand weitergibst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihn jemand anderes noch brauchen und nutzen kann.
Statt ungenutzt herumzuliegen, kann ein Gegenstand weiterverwendet werden.

- Ich habe ein Buch, welches ich direkt nach dem Lesen bei uns im Ort in den Bücherschrank stelle. Bestimmt wird es zeitnah entdeckt und mitgenommen. Im Gegensatz zu manch anderen Büchern, die dort stehen und bereits einige Jahre alt sind.
- Ich bin mir sicher, dass der Kindersitz jetzt noch genutzt werden kann, wenn ich ihn direkt weitergebe. In ein paar Jahren ist er dafür zu alt und kann nur noch entsorgt werden.
Mach dir bewusst: Bei Gegenständen, die nicht mehr gebraucht werden und dennoch im Keller oder auf dem Dachboden (zwischen) gelagert werden, wird die Entscheidung rausgezogen.
15
Wohin denn damit?
im Audio ab Minute 27:00
Triff die Entscheidung, ob du etwas aussortieren möchtest, unabhängig davon, was du damit machst.
Erst wenn du entschieden hast, dass du einen Gegenstand nicht mehr brauchst überlegst du, wohin er kommt.

- Ich habe entschieden, dass ich die Kiste mit der Kinderkleidung nicht mehr brauche und deshalb aussortieren werde. Wohin damit? Ich könnte eine Freundin fragen, ob sie jemand kennt. Ich kann in meinem WhatsApp-Status fragen, ob es jemand braucht. Wenn beides nicht geht, gebe ich es im Sozialkaufhaus ab.
Wirklich aussortierst ist etwas erst, wenn du es weggeworfen oder weitergegeben hast. Heißt: Erst entscheiden, dann umsetzen.
Überlege dir, wieviel Zeit du für das Verkaufen, Spenden oder Verschenken investieren möchtest.
16
Veränderung ist normal!
im Audio ab Minute 28:35
Aussortieren ist etwas ganz Selbstverständliches – ein natürlicher Prozess. So wie neue Dinge, Ideen und Hobbys in dein Leben kommen, dürfen andere gehen.
Es geht nicht darum, immer mehr anzusammeln, sondern auch Dinge gehen zu lassen.

- Ich denke sehr gerne an die Zeit, in der ich damals so viel genäht habe. Einige der Sachen nutze ich sogar noch. Die vielen Stoffreste nehmen mir nur viel zu viel Platz in meinen Schränken weg. Und ich weiß nicht, was ich mit den Stoffen machen soll. Weggeben fällt mir schwer, weil ich damals echt gerne genäht habe. Aber: Das war damals. Ich bin mir sicher, dass ich nicht mehr so aufwändige Kleidungsstücke nähen werden. Schon gar keine Kinderkleidung.
Stell dir vor, du sortierst weniger aus, als Neues dazukommt.
Dann wird dein Zuhause immer voller. Achte auf die Balance zwischen Eingang und Ausgang.
17
Lieber Aufbrauchen?
im Audio ab Minute 29:28
Statt auszusortieren, kannst du den Fokus auch aufs Aufbrauchen legen.
Damit sind nicht nur Lebensmittel gemeint. Schau mal, was du alles aufbrauchen kannst, was bisher ungenutzt im Schrank liegt und so nie abgenutzt wird.

- Ich verwende für den nächsten Geburtstag bewusst das Geschenkpapier, von dem am wenigsten da ist und dich die Rolle dann entsorgen kann. Danach das Geschenkpapier, welches mir am wenigsten gefällt und dann endlich weg ist. Das Gleiche mache ich mit den Geschenkbändern.
- Ich habe im Schrank noch einige Feinstrumpfhosen und Feinstrumpfsöcken von Marken und Modellen, die ich eigentlich nicht mehr trage. Trotzdem werde ich diese in den nächsten Monaten nutzen und schauen, wie schnell sie sich aufbrauchen. Vielleicht merke ich schon beim Anziehen, dass eine Strumpfhose gar nicht passt.
Beim Aufbrauchen merkst du, wenn du etwas so gar nicht mehr verwenden möchtest, weil es einfach doch zu unpassend oder unpraktisch ist.
Das Aussortieren fällt in dem Moment viel leichter.
18
Moment darf schwer sein!
im Audio ab Minute 31:20
Wenn du dich dazu entscheidest, etwas auszusortieren, darf sich das im Moment schwer anfühlen.
Wichtig ist das gute Gefühl danach – die Erleichterung, endlich eine Entscheidung getroffen zu haben, und die Freude über den neu gewonnenen Platz.

- Ich habe über viele Jahre meine Lieblingszeitschrift gesammelt und ordentlich verstaut - doch reingeschaut habe ich nie. Den Platz könnte ich besser nutzen, aber das Aussortieren fällt mir schwer. Statt mich über die Zeitschriften zu freuen denke ich: "Eigentlich müsste ich sie wegwerfen". Auch wenn es schwer fällt, mache ich das. Ich möchte mir nicht weiter darüber Gedanken machen, sondern das Regal abbauen und endlich mehr Platz in dem Raum haben.
Warte mit der Entscheidung und Umsetzung nicht darauf, bis dir das Aussortieren leicht fällt. Dieser Moment wird nicht kommen.
Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln und rauszufinden, wie Aussortieren für dich am einfachsten geht. Akzeptiere, dass sich Aussortieren nicht immer leicht anfühlen muss.
19
Wie ist der Rahmen?
im Audio ab Minute 32:33
Überlege, wieviel Platz du dem jeweiligen Thema geben möchtest. Hier gibt es kein richtig oder falsch.
Dein Zuhause gibt den gesamten Rahmen vor. Du entscheidest, mit was du diesen Rahmen füllst.

- Ich habe schon ein paar Pullover aussortiert und räume die verbleibenden Pullis in den Schrank. Dabei sehe ich, dass das Fach etwas zu klein ist und ein Pullover definitiv nicht mehr reinpasst. Ich entscheide, dass ich kein weiteres Fach für Pullover verwenden möchte und sortiere dann noch die beiden Pullis aus, die mir am wenigsten gefallen.
- Ich habe eine Erinnerungskiste für besondere Gegenstände. Weil ich keine weitere Kiste dafür verwenden möchte, sortiere ich immer das aus, was mir am wenigsten wichtig (geworden) ist.
Du legst fest, wie groß der Rahmen für einen jeweiligen Bereich oder ein jeweiliges Thema ist. Den Rahmen kannst du bei Bedarf immer wieder anpassen. Hier gibt es kein richtig oder falsch.
Je größer der Rahmen für ein Thema ist, desto kleiner ist er möglicherweise für ein anderes Thema.
20
Eingang Reduzieren!
im Audio ab Minute 34:43
Je weniger in dein Zuhause kommt, desto weniger musst du später aussortieren.
Achte bereits beim Eingang bewusst darauf, was du wirklich brauchst.

- Ich würde mir gerne eine Dekovase kaufen, weil sie im Geschäft wirklich toll aussieht. Mir fällt aber kein Platz ein, wo ich sie direkt hinstellen kann. Erst einmal in den Schrank stellen und vielleicht später nutzen möchte ich nicht. Deshalb kaufe ich sie nicht, auch wenn sie mir wirklich gut gefällt.
- Ich sehe bei einer Veranstaltung, dass Notizblöcke und Kugelschreiber zur Verfügung gestellt werden. Eigentlich könnte ich die brauchen. Einen Platz dafür habe ich sogar. Wenn ich ehrlich bin kommt da eher immer mehr dazu als das ich verwende. Deshalb nehme ich dieses Mal keinen Block und keinen Kugelschreiber mit.
Treffe möglichst viele Entscheidungen bereits beim Eingang. Noch bevor etwas in dein Zuhause kommt oder es gerade neu in dein Zuhause gekommen ist.
Richte im Eingangsbereich (gedanklich) eine Schleuse ein, in der du alle Entscheidungen triffst. Das bedeutet nicht, dass du alle Entscheidungen direkt treffen musst. Es ist in Ordnung, wenn manche Dinge etwas länger in der "Schleuse" sind.

Hallo, ich bin Tanja!
Ich bin Expertin für Ordnung und Organisation rund um den Schreibtisch.
Ordentliche Räume finde ich langweilig, weil es für mich dort nichts zu tun gibt. Je unordentlicher ein Arbeitszimmer oder ein Büro ist, desto mehr Freude habe ich daran, für jeden Gegenstand, für jedes Blatt Papier und für jede Aufgabe einen passenden Platz zu finden.
Meine Vision ist, dass sich jede Person auf das konzentrieren kann, was sie besonders gut kann und gerne macht. Eine aktuell fehlende Ordnung oder Organisation soll dabei kein Hindernis sein.
Das sind die Schritte
Ordnung schaffen startet mit Aussortieren. Gerade zu Beginn wird eher viel aussortiert, wobei das Aussortieren aus später eine Rolle spielt.
Lege den Fokus zu Beginn ausschließlich auf das Aussortieren und mische es nicht mit dem Zuordnen und Einräumen.
Erst danach, wenn ein Großteil der Gegenstände oder Papierunterlagen aussortiert ist, ist das zuordnen sinnvoll.
Durch das Durchschauen beim Aussortieren hast du einen Überblick über die Dinge in einem bestimmten Bereich und kannst die verbleibenden Dinge sinnvoll zusammenfassen.
Erst wenn du alles zugeordnet hast, weißt du, wie groß der Platzbedarf für ein bestimmtes Thema ist. Entsprechend der Größe und der Häufigkeit der Verwendung kannst du einen passenden Platz festlegen.
Dieser kann in einem Schrank, in Schubladen, in Kisten oder in passendem Büromaterial sein.
Beim Ordnung schaffen erfolgt das Zuordnen und Einräumen immer in der Theorie. Erst im Praxistest wirst du merken, was bereits gut funktioniert und wo es noch Anpassungen braucht.
Kleinere Anpassungen können auch im Alltag immer wieder umgesetzt werden. So das Ordnung halten ganz selbstverständlich wird.
Lieber gemeinsam Ordnung schaffen?
Du weißt in der Theorie, wie du Ordnung schaffen könntest und hast auch einen groben Plan. Sobald es an die Umsetzung geht, kommst du nicht so voran, wie du gerne möchtest.
In diesen Momenten wünschst du dir, dass du jemand hast, mit dem du gemeinsam Ordnung schaffen kannst. Jemand, der dich tatkräftig unterstützt und/ oder Klarheit in deine Gedanken bringen kann, damit du die vielen Entscheidungen leichter treffen kannst.
Buche dir gerne ein Klarheitsgespräch und lass uns gemeinsam schauen, ob und wie ich dich auf deinem Weg zur Ordnung und Struktur helfen kann.