Passwörter

Passwörter – eine immer größere Herausforderung!

Um leicht Ordnung zu schaffen, ist es wichtig, dass jeder Gegenstand einen festen Platz hat. Jedoch gilt dies nicht nur für Gegenstände. Auch Papierunterlagen, Dateien, Aufgaben und Informationen brauchen einen solchen Platz - und eben auch Passwörter.

Als ich damals noch keinen klaren Platz für meine Passwörter hatte, habe ich die ein oder andere Aufgabe nur deswegen vor mir hergeschoben. Einfach weil ich wusste, ich muss mich zuerst wieder um das Passwort kümmern. Bis man dann mit der eigentlichen Aufgabe beginnen kann, vergeht unnötig viel Zeit. Und das Suchen und mögliche anfordern eines neuen Passwortes kostet unnötig viele Nerven.

Hatte ich früher nur wenige Passwörter und diese meistens im Kopf, wurden es mit der Zeit immer mehr. Hinzu kam, dass die Passwörter regelmäßig aktualisiert werden müssen. Da wurde es immer schwieriger, alle Passwörter im Kopf zu behalten.

Mit der Anzahl der verschiedenen Passwörtern stieg auch die Menge an Benutzernamen. Irgendwie war mir gar nicht immer bewusst, mit welchem Benutzername, sprich E-Mail-Adresse, ich mich wo angemeldet habe.

Die größte Herausforderung war für mich, als ich gemerkt habe, dass gar nicht immer klar war, nach welchem Passwort ich überhaupt suche. Ich musste immer häufiger um die Ecke denken und wissen, wenn ich meine Website aktualisieren möchte, brauche ich das Passwort von WordPress. Oder wenn ich mich in Teams einwählen möchte das Passwort von Microsoft.

Zum Glück habe ich schon früh damit angefangen, eine Stelle zu haben, an denen ich ALLE meine Passwörter sammle. Da ich sehr gerne und viel mit Excel gearbeitet habe, war das für mich damals der passende Platz.

Passwörter sollen auf der einen Seite sicher, auf der anderen Seite aber auch leicht zu merken sein. Nur gibt es mittlerweile für so unendlich viele Anwendungen Passwörter, dass mir dies immer unmöglicher erscheint. An die Vergabe der Passwörter gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen, so dass ein festgelegtes Standardpasswort – selbst wenn man das möchte – gar nicht für jede Anwendung genutzt werden kann. Einmal soll es Sonderzeichen enthalten, ein anderes Mal nicht und auch die Länge eines Passwortes ist manchmal vorgegeben. Bei manchen Passwörtern ist es auch erforderlich, diese regelmäßig zu ändern, so dass es auch hier schwieriger ist, sich diese zu merken.

Es geht aber gar nicht nur darum, das eigentliche Passwort zu kennen. Zu jedem Passwort gehört auch ein Benutzername und auch hier muss man genau wissen, welcher es denn nun ist. Das kann beispielsweise der eigene Name, ein erfundener Name oder eine E-Mail-Adresse sein. Wenn du mehrere E-Mail-Adressen hast, kann es auch schwierig sein, immer zu wissen, welche du für welche Anmeldung verwendet hast.

Wegen dieser immer größer werden Komplexität  kommt man nicht mehr drum herum, alle Passwörter aufzuschreiben. In Bezug auf die Ordnung ist es wichtig, diese an einer zentralen Stelle aufzubewahren.

Ganz einfach deshalb, weil du jederzeit leicht auf diese wichtigen Informationen zugreifen kannst. Dass du dich nicht mehr mit dem unguten Gefühl quälen musst, wieder nicht zu wissen, welche Infos du für ein Login benötigst.

Du kannst zwischen drei verschiedene Varianten wählen.

Klassisch auf Papier

Du kannst die Informationen rund um die Passwörter ganz klassisch auf einem Blatt Papier oder in einem Heft notieren. Der größte Vorteil dieser Variante ist, dass du komplett unabhängig von der Technik bist. Allerdings kannst du Änderungen auf der Liste nicht leicht vornehmen und die Liste nachträglich nicht nach Alphabet sortieren. Jeder, der Zugriff auf dieses Blatt Papier hat, kann deine Passwörter sehen. Ein besonderes hohes Risiko hast du, wenn du dieses Blatt auch unterwegs nutzt und es dort verlierst. Eine „Datensicherung“ könntest du machen, indem du das Blatt kopierst.

Einfach in einer Datei

Statt auf Papier können die Passwörter auch in einer einfachen Datei erfasst werden. Idealerweise wird dazu Excel verwendet. Ein Vorteil im Vergleich zum Papier ist, dass du die Daten leichter aktualisieren und sortieren kannst. Und bei Bedarf kannst du dir die Liste sogar ausdrucken. Je nachdem, wo du die Datei ablegst, kannst du möglicherweise auch von unterwegs aus darauf zugreifen. Eine Datensicherung schützt vor Verlust.

In Excel hast du sogar die Möglichkeit, die Datei mit einem Passwort zu schützen. Du hast dann eine weitere kleine Sicherheit eingebaut, musst dir dafür aber ein einziges Passwort sehr gut merken. Beachte: Für Profis ist es keine große Herausforderung, dieses Excel-Passwort auszulesen und so leicht auf die Daten zuzugreifen.

Sicher in einem Programm

Wenn du Passwörter sicher abspeichern möchtest, gibt es dafür auch spezielle, kostenfreie oder kostenpflichtige, Programme. Du vergibst ein sogenanntes Masterpasswort und hast dahinter alle anderen Passwörter sicher aufbewahrt. Diese Programme sind so erstellt, dass selbst der Hersteller keinen Zugriff auf dein Masterpasswort hat. Stelle also sicher, dass du dieses eine Passwort nicht vergisst. Da die Passwörter automatisch gespeichert werden und du sie bei der Anwendung einfach nur in die entsprechenden Felder reinkopieren musst, kannst du bei dieser Variante leicht die vom Computer selbst generierten Passwörter verwenden. Diese komplexen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen sind häufig sicherer, als die selbst vergebenen Passwörter. Ein solches Programm kannst du auch für mehrere Geräte nutzen und so leicht darauf zugreifen. Ob du einem Passwort-Programm vertraust oder nicht, musst du selbst für dich entscheiden.

Ich verwende seit vielen Jahren das kostenpflichtige Tool 1Password und bin sehr zufrieden damit.

Vier Informationen sind besonders wichtig.

Egal für welche Variante du dich entscheidest, grundsätzlich sind vier verschiedene Informationen wichtig. Zum besseren Verständnis zeige ich dir das anhand eines Beispiels: Stell dir vor, du erhältst über deine Bücherei einen Zugang zur Online-Bibliothek über die du dir eBooks ausleihen kannst.

Die erste Information ist das Stichwort, über dieses du das Passwort suchen würdest. In diesem Beispiel wäre es „Bücherei“. Haben mehrere Personen in deinem Haushalt einen solchen Ausweis würdest du die Unterscheidung ebenfalls in diese Spalte mit aufnehmen und hinter Bücherei noch den Namen des entsprechenden Familienmitglieds speichern, zum Beispiel „Bücherei Tanja“.

Die zweite Information ist die Homepage, über die du dich einloggen kannst. In unserem Beispiel ist eben die Homepage dieser Online-Bibliothek.

Die dritte Information ist der Benutzernamen, in diesem Beispiel ist dies die Nummer des Büchereiausweises.

Die vierte Information ist dann das eigentliche Passwort.

Ging es mir früher so, dass ich mir nur das Passwort merken musste, stelle ich mir heute immer häufiger die Frage, nach welchem Passwort ich überhaupt suchen muss. Für den Zugriff auf einen Google-Kalender brauche ich beispielsweise den Zugang über meine gmail-E-Mail-Adresse. Wenn ich etwas bei iTunes bestelle brauche ich den Zugang über meine Apple-ID. Und genau deshalb finde ich es immer wichtiger, mehr Informationen als nur das Passwort zu notieren.

Beachte, dass Passwörter ein ganz sensibles Thema sind. Ich selbst unterscheide zwischen hochsensiblen und weniger sensiblen Passwörtern. Der Aufwand auf den Zugriff soll so sicher wie nötig, aber so einfach wie möglich sein. Es geht also darum, die Balance zwischen Sicherheit und Alltagstauglichkeit zu finden.