Schuhe: Schlüsselmoment Wanderschuhe

Wanderschuhe haben in meinem Leben eine ganz besondere Rolle gespielt – weniger beim Wandern, sondern als Symbol für Veränderung und Loslassen. In diesem Blogbeitrag möchte ich dich auf eine kleine Reise mitnehmen, die mich zu einer wertvollen Erkenntnis geführt hat: Dinge loszulassen, kann befreiend sein.

Diesen Blogbeitrag gibt es auch zum Hören

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Podigee. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Fangen wir mit meinen Wanderschuhen an. Wandern ist nicht mein größtes Hobby, aber ab und zu mache ich schon längere Spaziergänge. Vor ein paar Jahren habe ich mir neue Wanderschuhe gekauft, aber irgendwie konnte ich mich nicht sofort von den alten Schuhen trennen - schließlich waren sie zum Wegwerfen zu schade. Was also tun? Einfach im Garten verwenden!

Kennst du das auch? Kleidung, die eigentlich ausgedient hat, bekommt im Garten noch mal ein zweites Leben. Bei uns zu Hause war das damals ein echter Running Gag: Alles, was nicht mehr gut genug für den Alltag war, aber zu schade zum Wegwerfen, wurde noch für den Garten genutzt. Theoretisch zumindest. Denn die Auswahl an Kleidung für den Garten war sehr viel größer als der Bedarf an solchen.

Ich jedenfalls habe meine Wanderschuhe erst einmal in den Keller gestellt. Und lange Zeit doch nicht im Garten genutzt, weil andere Schuhe - nämlich meine neuen Wanderschuhe oder die Hausschuhe - viel schneller greifbar waren.

Als ich vor einigen Jahren den Hof kärchern wollte, habe ich zufällig meine alten Wanderschuhe entdeckt und dachte, perfekt, heute kann ich sie dafür gut nutzen.

Tja, mittlerweile waren sie schon so alt, dass sich mit der Zeit die Sohle von dem einen Schuhe abgelöst hat. Da ich beim Kärchern keine großen Schritte machen musste, dachte ich mir, dass geht schon noch. Später kam unser Nachbar vorbei und wir haben uns unterhalten. Als ich dann schnell ins Haus laufen wollte, war das keine so gute Idee. Mittlerweile war die Sohle schon zu Hälfte ab und ich konnte kaum laufen. Das war etwas peinlich, aber letztlich ziemlich lustig. Auch weil mich mein Nachbar extra darauf hingewiesen hat, dass mein Schuh kaputt ist.

Am Ende habe ich mit meinen Hausschuhen weitergearbeitet – ging auch. Seitdem habe ich übrigens keine speziellen Gartenschuhe mehr. Wenn ich im Garten arbeite, ziehe ich jetzt einfach meine Wanderschuhe an. Sobald ich mir neue kaufe, werden die alten dann wieder zu Gartenschuhen. Mal sehen, wie lange sie diesmal halten.

Der Schlüsselmoment – Was Wanderschuhe mit Aussortieren zu tun haben

Die zweite Geschichte, die ich heute mit dir teilen möchte, ist ein echter Schlüsselmoment in meinem Leben – und er hat ebenfalls mit Wanderschuhen zu tun. Vor etwa zehn Jahren habe ich das Buch Ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling gelesen. Er erzählt darin von seiner Reise auf dem Jakobsweg. Und immer wieder von seinen tollen Wanderschuhe. Er erwähnt sie immer wieder, weil er mit diesen Schuhe keine Blasen bekommen hat. Was scheinbar auf langen Wanderungen keine Selbstverständlichkeit ist.

Und dann kam der Moment, der mich total überrascht hat: Am Ziel angekommen, hat Hape Kerkeling seine Wanderschuhe ausgezogen, ein Foto davon gemacht – und sie in den Müll geworfen!

Im ersten Moment war ich geschockt. Wie konnte er das tun? Diese Schuhe, die ihn auf seiner gesamten Reise begleitet hatten einfach wegwerfen? Für mich wäre es klar gewesen, dass die Schuhe zu Hause einen Ehrenplatz bekommen.

Dieser Moment hat mich sehr beeindruckt. Auch ein paar Tage später konnte ich es noch nicht verstehen und habe immer wieder darüber nachgedacht. Nach und nach ist bewusst geworden, dass es so viel mehr Erinnerung an diese Reise gab, als alte, ausgelatschte Schuhe.

Seit diesem Moment kann ich selbst Erinnerungsstücke aussortieren. Vorher war das für mich unvorstellbar gewesen.

Aussortieren in Etappen

Ich begann, bewusster zu entscheiden, was ich wirklich behalten möchte und was gehen darf. Besonders wichtig ist für mich, dass es nicht darum geht, sofort radikal auszumisten. Ich habe gelernt, dass es in Etappen viel leichter fällt. Immer mal wieder eine kleine Entscheidung treffen, etwas doch auszusortieren, was ich eigentlich nicht mehr brauche.

Es gibt immer Gegenstände, die ich definitiv behalten möchte, weil sie mir wichtig sind. Und dann gibt es die Dinge, die zwar Erinnerungen hervorrufen, aber von denen ich mich doch trennen kann, ohne dass es weh tut.

Was ich seit dem außerdem berücksichtige: Manche Dinge lasse ich erst gar nicht zu Erinnerungsstücken werden. Ein Blumenstrauß darf verwelken und wird dann weggeworfen – ich muss ihn nicht trocknen und aufheben.

Der Weg zeigt sich beim Gehen

Zum Schluss noch etwas, das ich dir unbedingt mit auf den Weg geben möchte: Warte nicht auf den einen magischen Moment, in dem alles klar wird und dir das Aussortieren leicht fällt. Dieser Moment kommt nicht von alleine. Du musst den ersten Schritt machen – und dann wird sich der Weg zeigen.

Fang einfach an. Mach kleine Schritte. Und mit der Zeit wirst du merken, wie sich die Dinge sortieren – nicht nur in deinem Zuhause, sondern auch in deinem Kopf.

Trick für das Binden von Schuhen

Und weil wir hier gerade über Schuhe sprechen: Ich habe mich erinnert, dass ich vor ein paar Jahren (etwa 2019) ein Video aufgenommen habe, wie man Schuhe so bindet, dass sie nicht von alleine aufgehen können. Ohne Doppelknoten. Das heißt, die Schleife geht ganz leicht wieder auf, wenn man das möchte.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen