5 Ideen aus dem Alltag mit Kindern

In diesem Beitrag teile ich mit dir fünf Ideen aus meinem Alltag mit meinen Kindern damals im Kindergarten- und Grundschulalter.

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Als meine Kinder noch klein waren, haben sie sehr viel Bilder und Basteleien aus dem Kindergarten mitgebracht. Ich habe mir überlegt, wie ich diese aufbewahren kann, dass sie zwar sichtbar sind, jedoch keinen Platz wegnehmen. Da kam mir die Idee, einfach ein Vorhangseil zu verwenden und statt Vorhänge eben selbstgemalte und selbstgebastelte Kunstwerke daran aufzuhängen. Das Seil hängt tatsächlich in der Höhe der Vorhangstange. Teilweise sogar über dem Kleiderschrank.

Auch wenn meine Kinder heute schon groß sind, gibt es das Seil weiterhin im Kinderzimmer. Heute hängen dort Poster und Urkunden dran.

Basteleien an einem Seil.

Schulwecker

Mit der Grundschulzeit kam auch die Zeit, in der wir morgens pünktlich aus dem Haus mussten.

Ich hatte keine Lust, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sich die Kinder rechtzeitig fertig machen. Irgendwie kam mir die Idee, einen "Schulwecker" zu nutzen. Wir hatten damals einen ganz normalen batteriebetriebenen Wecker. Es war möglich, zwei verschiedene Zeiten zu hinterlegen.

Je älter die Kinder wurden, desto weniger relevant wurde der Wecker, da sie nun selbst wussten, wann sie sich fertig machen müssen, um den Schulbus zu erreichen. Der Wecker ist also nicht mehr in Gebrauch. Er steht aber immer noch im Eingangsbereich und hilft uns dennoch, dort die Zeit im Blick zu haben. Auch wenn er nicht mehr klingeln muss.

Wenn du das jetzt liest, findest du die Idee auf der einen Seite vielleicht gut, auf der anderen Seite kommt es dir aber auch komisch vor, dass morgens ein "Schulwecker" klingelt. Ehrlich gesagt, war ich auch manchmal etwas hin- und hergerissen, ob es nicht eher meine Aufgabe wäre, die Kinder zum anziehen zu motivieren, als einfach einen Wecker klingeln zu lassen.

Warum es für uns in jedem Fall die richtige Entscheidung war: Ich habe die Verantwortung den Kindern übertragen. Sie haben gelernt, dass es ihre Aufgabe ist, den Wecker auszumachen. Außerdem habe ich es mit dem Schulgong verglichen. Dieser Gong gibt so vielen Kindern und Lehrern regelmäßig an, ob der Unterricht oder die Pause startet. Er bringt so viel Klarheit, obwohl fast jeder in der Schule auch eine Uhr hat.

Ja, manchmal kam es vor, dass an einem Samstag morgens um halb acht der Wecker geklingelt hat. Das war dann ein kleiner Nachteil 😉

Wenn etwas nicht so ganz rund läuft, suche ich immer nach Möglichkeiten. Irgendwann habe ich mir eine Erinnerung in mein Handy eingetragen, dass ich jeden Freitag prüfe, ob der Wecker aus ist. Für das Einschalten musste ich mich nicht erinnern lassen, da ich dies auch problemlos direkt morgens machen konnte.

Feiertag und Schulferien, die unter der Woche gestartet sind, waren nicht als Erinnerung hinterlegt. Das wäre etwas übertrieben, denn so schlimm war es nun auch nicht, wenn der Wecker ab und zu auch mal zur falschen Zeit geklingelt hat.

Rassel zum Essen rufen

Gefühlt musste ich viel zu häufig mehrmals zum Essen rufen, bis es alle gehört und reagiert haben.

Ich weiß nicht mehr genau wann und wie, aber irgendwann habe ich die Rassel, die meine Kinder damals geschenkt bekommen haben, als zum-Essen-Rufen-Rassel umfunktioniert.

Sie liegt ebenfalls - wie der Schulwecker, von dem ich oben geschrieben habe - im Eingangsbereich. Wenn das Essen fast fertig ist, gehe ich aus der Küche kurz in den Gang und verwende die Rassel. Übrigens nicht nur ich, sondern jeder, der gerade Essen vorbereitet.

Tatsächlich nutzen wir diese Rassel ausschließlich als Hinweis, wenn das Essen fertig ist. Für keinen anderen Grund wird sie genutzt.

Sobald also dieses Geräusch "ertönt", weiß jeder, dass er zum Essen kommen soll. Lustig ist es immer, wenn wir Besuch haben und unser Besuch mit dem Geräusch nichts anfangen kann. Ich höre dann immer nur, wenn die Kinder rufen "Jetzt gibt es Essen!".

Kennst du die Klingeln, die in Restaurants verwendet werden? Wenn wir nicht so eine Rassel hätten, würde ich so etwas verwenden.

Buntstifte aufbrauchen

Regeln helfen uns beim Treffen von Entscheidungen. In der Kindergarten- und Grundschulzeit haben meine Kinder viele Buntstifte verwendet. Damals haben wir meist ein Set aus Buntstiften gekauft oder geschenkt bekommen. Schnell habe ich jedoch gemerkt, dass bestimmte Farben immer "leer" waren, wohingegen andere Farben noch fast unbenutzt und die Buntstifte entsprechend lang waren. So habe ich angefangen, die Stifte immer einzeln zu kaufen und so eben genau nur die Farben ausgewählt, die gerade leer waren.

Ich habe mir damals überlegt, ab wann ein Stift aufgebraucht ist. Ich habe dabei nach einer einfachen Möglichkeit gesucht, damit ich es mir selbst gut merken kann und auch meine Kinder genau wissen, wann sie selbstständig einen Stift aussortieren können und wann nicht.

An der Stelle möchte ich das Wort "selbstständig" nochmal besonders hervorheben. Erst in der Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen wurde mir bewusst, das Ordnung dabei hilft, die Kinder selbstständig zu erziehen.

Nun aber wieder zurück zu dem Buntstift. Ich habe einfach den Lichtschalter als Maßstab genommen. Ich habe meinen Kindern erklärt, dass der Stift aussortiert werden kann, wenn er kleiner als der Lichtschalter ist. Wir haben als Größe tatsächlich den Lichtschalter ohne Rahmen gewählt. Alternativ kann es auch der Lichtschalter mit Rahmen sein.

Einmal festgelegt, war diese Regel für alle klar und leicht nachvollziehbar. Die Entscheidung, ob ich einen Stift noch weiter nutzen kann oder ob es einen neuen Stift braucht, war ohne nachzudenken immer eindeutig klar.

Familienfarben

Ich erinnere mich, dass ich schon als Kind eine bestimmte Farbe für meine Zahnbürste hatte - damals gab es noch keine Motive. Anhand der Farbe wusste jeder bei uns in der Familie, wem welche Zahnbürste gehört.

Auch heut gibt es bei uns, wann immer möglich, diese Familienfarben. Als die Kinder klein waren, war das noch viel eindeutiger und leichter umzusetzen. Jedes Kind hatte - zum Glück - eine andere Lieblingsfarbe. So war es bei der Auswahl an Gegenständen, beispielsweise der Trinkflasche oder dem Rucksack, immer direkt klar, wer welche Farbe bekommt, auch wenn das Model identisch war.

Während ich so schreibe, kommt es mir so vor, als sei es doch eigentlich egal, weil man sich ja auch an anderen Dingen merken kann, wem was gehört und doch macht es so einen großen Unterschied.

Denn: Ordnung funktioniert nur, wenn sie einfach ist. Wenn viele klar ist, ohne darüber nachzudenken. Es geht an dem Beispiel auch gar nicht nur darum, dass du weißt, wem was gehört, sondern dass es alle wissen.

Selbst ein kurzes Überlegen und um die Ecke denken, kostet im Alltag viel zu viel Energie, als wenn etwas sofort klar ist. Wenn man darüber spricht, hört sich das immer komisch an, denn eigentlich sind es nur wenige Sekunden, in denen man kurz überlegt. Aber es geht nicht nur um die eine Sekunde.

Wenn die Kinder größer werden, klappt das mit den Farben nicht mehr ganz so gut. Sie möchten dann nicht mehr "alles" in einer Farbe haben, haben eine andere Lieblingsfarbe oder es gibt gar nicht mehr jeden Gegenstand in den verschiedenen Farben.

Ein Beispiel waren die Schlafsäcke, die wir gekauft hatten. Einen in schwarz, den anderen in rot. Beides nicht die Farben der Kinder. Ich weiß nicht, wie oft ich diese verwechselt habe und wie oft ich nachfragen musste, wem welcher Schlafsack ist. In manchen Situationen war es egal. Dann, wenn einfach beide Schlafsäcke eingepackt werden mussten. Wenn ich abends aber gefragt habe, wer seinen Schlafsack und wer lieber sein Bettzeug mitnehmen möchte, war es wichtig zu wissen, was ich am nächsten Tag einpacken soll, damit wir direkt nach der Schule in den Urlaub starten konnten. Und da stand ich wieder: Keine Ahnung, wem welcher Schlafsack gehört. Da half auch nicht, kurz um die Ecke zu denken. Ich musste warten, bis die Kinder aus der Schule kamen und dann nochmal fragen, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe oder sie bitten, ihren Schlafsack bzw. ihre Bettdecke selbst einzupacken.

Wenn du weißt, wie zeitaufwändig es ist, ein Wohnmobil zu packen, weißt du auch, wie unnötig solche kleinen "Unklarheiten" sind und wie viel leichter sie den Alltag machen, wenn etwas klar ist. In dem Fall steht jetzt auf meiner Packliste, welche Schlafsackfarbe zu wem gehört. Alternativ könnte ein Schlafsack auch beschriftet werden.

Unsere elektrischen Zahnbürsten haben mittlerweile keine Farbe mehr, sondern sehen alle gleich aus. Das ist im Alltag überhaupt kein Problem, da sie nicht alle in einem Zahnputzbecher sind, sondern jede Zahnbürste ihren eindeutigen Platz hat und eine Verwechslung ausgeschlossen ist.

Anders ist das im Urlaub. Es ist komisch, wenn auf einmal an einer Stelle drei oder gar vier gleiche Zahnbürsten stehen. Dann ist Detektivarbeit gefragt, um anhand von der Abnutzung herauszufinden, wem welche gehört. Das kann in manchen Situationen Spaß machen - wenn man sowieso gerade Zeit hat. Wenn es aber schnell gehen soll oder jemand versehentlich schon die falsche Zahnbürste verwendet hat, ist der Spaßfaktor vielleicht nicht ganz so hoch.

Was ist unsere Lösung? Die Zahnbürsten sofort klar zu beschriften. Drei Wochen jeden morgen und Abend wieder lange überlegen, wem welche gehört, macht wenig Sinn. Provisorisch geht das mit einem Kugelschreiber. Am besten eignen sich dafür - wie soll es anders sein - farbige Aufkleber. Tatsächlich haben wir diese im Wohnmobil dabei um bei Bedarf die Einweg-Wasserflaschen zu kennzeichnen.

Treppentüten

Die Idee mit den Treppentüten war für mich der mit Abstand beste Einfall, wie ich unsere Treppe frei von Krims Krams halten konnte.

Dazu habe ich einen extra Beitrag geschrieben. Diesen findest du hier.